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Andreas Kern mit Alpaka / Hotzenwald-Alpaka Engelschwand Wissenswertes über Alpakas


Die Heimat der Alpakas

Chile, Peru und Bolivien in Südamerika. Eine Landschaft die das Meer, Grünland und Berge in besonderer Schönheit miteinander verbindet. Hier wurden vor ca. 5000 Jahren die Alpakas von den Inkas domestiziert, beziehungsweise gezüchtet aus Vikunja und Guanako.
Alpakas gehören zu den Neuweltkameliden wie Lamas, Vikunjas und Guanakos. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 3 Millionen Alpakas. Davon je ca. 30000 in Australien und Nordamerika, 6000 in England und 3000 in Deutschland.


Daten

Alpakas werden etwa 20 bis 25 Jahre alt und erreichen ca. 80 bis 100 cm als Stockmaß. Ihr Körpergewicht liegt ausgewachsen bei 60 bis 70 kg und die Wollproduktion je Alpaka liegt zur Zeit bei etwa 3 bis 6 kg im Jahr. Alpakas sind seit 1996 in Deutschland als landwirtschaftliche Nutztiere anerkannt, somit ist kein Sachkunde Nachweis erforderlich.


Futter

Gras im Sommer und Heu im Winter ist die Hauptnahrung für Alpakas. Durch die harten Bedingungen in ihrer Heimat sind sie ausgezeichnete Futterverwerter, besser als andere domestizierte Nutztiere. Alpakas schälen keine Bäume.
Ein Alpaka hat 0,08 Vieheinheiten. Daher dürfen 12 Alpakas pro Hektar Weide gehalten werden, bei eigener Futtergewinnung. Wenn man jedoch sein Heu kauft, kann man 24 Tiere pro Hektar halten. Man sollte die Flächen jedoch unterteilen. Die minimale Weidegrösse beträgt laut Tierschutz-Gesetz 1000 m² für die ersten zwei Tiere, jedes weitere Tier zusätzlich 100 m². Eine Vieheinheit entspricht dem Futter Bedarf einer Kuh.


Die Wolle

Die Alpakawolle ist weltweit von der Textilindustrie sehr begehrt. Die Faser zählt neben Kaschmir und Seide zu den edelsten Naturfasern. Weichheit, Feinheit und ein unbeschreiblicher Glanz haben sie so begehrt gemacht. Heute finden wir mehr als 22 natürliche Farben der Alpakafaser. Das Farbspiel reicht von einem tiefen schwarz, braun, grau oder rosagrau bis hin zu reinem weiß. Eine Farbtafel finden Sie links stehend unter Alpaka Farbtabelle.
Der positive Trend der letzten Jahre von Seiten der Textilindustrie und des Verbrauchers, natürliche und ungefärbte Wolle zu erhalten, hat die Zucht von einfarbigen Tieren weiter vorangetrieben. Zudem verfügt Alpakawolle über einzigartige thermische Eigenschaften. Die innen hohle Faser speichert bei Kälte die Körperwärme besser als jede andere Wolle.

Die Alpakafaser weißt einen hohen Grad an Elastizität und Widerstandsfähigkeit auf. Die Faser ist besonders schmutz- und geruchsabweisend. Sie verfilzt nicht so stark wie Kaschmir oder andere Naturfasern. Daher sind Produkte aus Alpaka für ihre Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit bekannt. Die Feuchtigkeitsaufnahme der Faser ist sehr gering, dadurch behält das Kleidungsstück die originalen Charakteristika.
Alpakawolle ist wesentlich strapazierfähiger als andere Edelwolle und reinigt sich selbst durch seine einzigartige Faseroberfläche. Nur grobe Verschmutzungen müssen herausgewaschen werden.
Alpakafasern brennen nicht, enthalten kein Lanolin und gelten deshalb als antiallergisch.


Haltung

Fohlen nennt man in ihrem Heimatland Crias, die Stuten Hembras und die Hengste Machos. Und so benehmen sich die “Macho - Hengste“ auch dann und wann. Diese Begriffe stammen überings aus der spanischen Sprache.
Alpakas sind sehr zäh und robust. Im südlichen Teil von Südamerika sind sie extremen klimatischen Verhältnisse ausgesetzt. So sind sie es gewohnt noch am selben Tag hohe Plus- und auch Minustemperaturen auszugleichen. Unser gemäßigtes Klima stellt dadurch keinerlei Anforderungen and die hier lebenden Alpakas.
Pflege von Alpakas ist kein besonders schwieriges Kapitel. Durch ihre kleine überschaubare Größe und dem leichten Körperbau sind sie sehr einfach unter Kontrolle zu halten. Eine besonderer Pflegeaufwand ist nicht erforderlich, aber das jährliche Scheren, Entwurmen, Impfen und das regelmäßige schneiden der Zehennägel gehören schon zu den Aufgaben dazu. Auch eine gute Kontrolle der Zähne und des gesamten Erscheinungsbildes ist ratsam. Alpakas sind überhaupt nicht anfällig für Krankheiten.



Nachwuchs / Hotzenwald-Alpaka Engelschwand Nachwuchs

Crias, also Fohlen werden jährlich geboren. Eine Stute trägt etwa 11,5 Monate und bekommt in der Regel immer nur ein Cria. Neugeborene wiegen ca. 8 kg. Die Aufzucht Rate in unseren Breiten liegt bei ca. 90%. In den Ursprungsländern Südamerikas nur um 33%. Kurze Zeit nach der Geburt läuft das neugeborene Fohlen bereits und säugt bei der Mutter. Die Geburt findet bei Tageslicht, meistens am Vormittag im Schutz der Herde statt, damit das Fohlen von der Sonne gewärmt und getrocknet wird. Nach etwa 2-3 Wochen ist die Stute wieder bereit aufzunehmen und lässt so den Hengst wieder gewähren, was das ganze Jahr über möglich ist.


Arten

Es gibt zwei Arten von Alpakas, das Huacaya und das Suri, wobei nur etwa 4% der Weltpopulation Suris sind. Beim Huacaya hat das Fell einen Crimp ähnlich den Merino Schafen. Suris dagegen haben glattes Fell welches in Locken herab hängt.


Gemüt

Alpakas sind freundliche und gutmütige Wesen. Sie spucken nicht nach Menschen. Sie sind intelligent, neugierig und liebevoll. Diese sanften Eigenschaften und ihre beruhigende art, lieben auch Kinder die an dem Umgang mit Alpakas sehr schnell besondere Freude finden. Alpakas sind Herdentiere, deshalb sollte man mindestens 2 Tiere halten.
Wachsam sind Alpakas aber auch. Sie setzen sich Angreifern, wie wildernden Hunden oder Füchsen, wirkungsvoll entgegen. Ohne Scheu senken sie ihren Kopf und signalisieren Abwehr.Versteht der Störenfried nicht, kann es auch schon mal einen heftigen Fußtritt setzen. Aus diesem Grund gehen Alpakas auch in anderen Ländern als Beschützer, beispielsweise von Schafherden mit auf Wanderschaft.
Alpakas unterhalten sich auch miteinander. Durch unterschiedliche Körperhaltungen und einer Vielzahl von Lauten in verschiedenen Tonlagen. Aber ihr sanftes, fast schon anmutiges Summen macht sie so unbeschreiblich liebenswert.
Weideleben ist für Alpakas ein und alles. So können sie normalerweise das ganze Jahr über im freien sein. Sie lieben es dann einen luftigen Unterstand aufsuchen zu können. Eine “Badeecke” aus feinem Sand, zur Woll- und Fellreinigung wird mehrmals am Tag zum beliebten Tummelplatz der Herde. Ach ja, zur Einzäunung reicht ein 1,50 m hoher Knoten- bzw. Schafszaun der mehr zu ihrem eigenen Schutz gedacht ist.


Sonstiges
Alpakas sind Schwielensohler. Im Vergleich zu Kühen, Pferden oder Schafen beschädigen sie nicht den Boden auf dem sie sich bewegen. Da sie zusätzlich bei der Nahrungsaufnahme nicht rupfen, sondern die Spitzen gezielt abgrasen, sind sie ausgezeichnete Landschafts- oder Deichpfleger. Die Grasnarbe wird nicht verletzt und empfindliche Dämme nicht beschädigt.

Es ist eine ganz besondere Harmonie die von diesen Tieren ausgeht.